Evolutionäre Physiologie
Wir forschen daran, in welcher Weise die Physiologie der Tiere an die jeweilige Umwelt angepasst ist, in der sie leben. Diese Frage untersuchen wir in der Arbeitsgruppe anhand drei physiologischer Systeme: 1) Reproduktion, 2) hormonelle Steuerung und 3) zirkadiane Uhr. Um physiologische Anpassungen zu verstehen, vergleichen wir verschiedene Vogelarten, die auf unterschiedlichen Breitengraden leben (zum Beispiel den gemäßigten Breiten oder in den Tropen), und verschiedene Populationen einer einzelnen Art (der Kohlmeise, Parus major) innerhalb Europas. Die Forschungsrichtung stellt eine Kombination aus Physiologie, Ökologie und Evolution dar und zielt auf ein umfassendes Verständnis der Kurzzeit- und Langzeit-Interaktionen eines Tieres mit seiner Umwelt ab.
Hormonschwankungen als Überlebensvorteil?
Kohlmeisen zeigen, wie sich Vögel an Temperaturveränderungen anpassen
Congratulations to Dr. Eve Udino, who received a 2-year Alexander-von-Humboldt-postdoc fellowship to work in our group
Helfen Schilddrüsenhormone Vögeln bei der Anpassung an veränderte Umweltbedingungen?
Schilddrüsenhormone sind für die Aufrechterhaltung der Homöostase sowie für die Regulierung des Stoffwechsels und der Thermoregulation bei Wirbeltieren, die unterschiedlichen Umweltbedingungen ausgesetzt sind, von entscheidender Bedeutung. In diesem Projekt wird die Hypothese getestet, dass die durchschnittlichen Konzentrationen von Schilddrüsenhormonen sowie ihre plastische Hoch- oder Herunterregulierung in energetisch schwierigen Situationen die individuelle Fitness bestimmen.
Kasja Malkoc wurde von der IMPRS (International Max Planck Research School), der DO-G (Deutsche Ornithologen-Gesellschaft) und der SICB (Society for Integrative and Comparative Biology) gefördert, um Schilddrüsenhormone bei Kohlmeisen (Parus major) unter Labor- und Freilandbedingungen zu untersuchen.''
Auszeichnung für Forschungsgruppenleiterin Michaela Hau
Forschungsgruppenleiterin Michaela Hau hat den diesjährigen Howard-Bern-Vortrag bei der Jahrestagung der Society of Integrative and Comparative Biology (SICB) gehalten. Dies ist eine besondere Auszeichnung für Wissenschaftler*innen, die bedeutende Forschungen auf dem Gebiet der vergleichenden Endokrinologie geleistet haben. Michaela Hau wird damit geehrt für ihre Untersuchungen an freilebenden Kohlmeisen, bei denen sie Stresshormone (Kortikosteroide) misst als Reaktion auf Umwelteinflüsse, und die daraus resultierenden Auswirkungen auf Merkmale wie zum Beispiel den Fortpflanzungserfolg, Stoffwechselrate, Verhalten und Flugleistung. Ihre Forschung hat letztlich das Ziel zu bewerten, wie schnell sich physiologische Systeme evolutiv verändern können.
Telomer-Fluktuation: Stoffwechsel- regulierung und Signalfunktion?
Stresshormone erhöhen sich bei hohen Energieausgaben
Welche Substanzen Meisenmütter in ihre Eier geben