Foto von Zebrafinken im Flug

Die Funktion von Soziallauten im Schwarmflugverhalten

Viele Vogelarten fliegen in Schwärmen. Dabei bilden sie entweder hochstrukturierte V-Formationen, um energetische Vorteile zu nutzen, oder sie finden sich in losen Gruppen zusammen, um sich vor Angreifern zu schützen. Um Zusammenstöße zu vermeiden, müssen die einzelnen Tieren ihre Bewegungen im fliegenden Schwarm koordinieren. Dazu müssen Richtungsinformationen zwischen den Individuen ausgetauscht werden.

Es gibt theoretische Modelle, die die makroskopische Struktur von Vogelschwärmen anhand der räumlichen Positionen der einzelnen Tiere vorhersagen können. Diese nehmen oft an, dass jedes Individuum innerhalb des Schwarms die Bewegungen seiner Nachbarn beobachtet und die eigenen Bewegungen an die der Nachbarn anpasst. Der Sehsinn ist dabei wahrscheinlich der wichtigste Kanal der Vögel, um Informationen über ihre Umgebung zu sammeln. Es ist jedoch bisher nicht vollständig geklärt, wie die Vögel im fliegenden Schwarm Informationen untereinander austauschen.

Wir wollen testen, ob neben dem Sehsystem auch im Flug geäußerte Laute eine Rolle in der räumlichen Koordination von Vögeln während des Schwarmfluges spielen. Dazu zeichnen wir die vokale Aktivität, die räumliche Position und die Körperhaltung eines jeden Individuums in kleinen Gruppen von Vögeln auf, die in einem Windkanal fliegen.

Dieses Projekt wird in Zusammenarbeit mit Manfred Gahr (Max-Planck-Institute für biologische Intelligenz, Deutschland) durchgeführt.

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