ICARUS-Initiative wurde bei einer internationalen Tagung der CMS (Convention on the Conservation of Migratory Species of Wild Animals) vorgestellt.
Über 100 Regierungsvertreter diskutieren heute im Rahmen einer UN-Konferenz in Bergen den dringenden Handlungsbedarf hinsichtlich des dramatischen weltweiten Rückgangs wandernder Tierarten. Prof. Martin Wikelski vom Max-Planck-Institut für Ornithologie stellt als Gastredner MoveBank vor, die internationale Datenbank für Wildtierbewegungen, und ICARUS, ein neuartiges System zur Erfassung auch kleinster Tierarten aus dem All.
Millionen von Tieren wandern mit den Jahreszeiten auf unsichtbaren Wegen von einem Ort zum anderen. Auf dem Land, im Wasser und in der Luft sind sie abhängig von geeigneten Plätzen zur Rast und zur Paarung. Diese Plätze, vergleichbar mit Verkehrsknotenpunkten, sind lebensnotwendig. Der Verlust eines einzigen kann zur Gefährdung einer ganzen Population führen. Doch menschliche Einflüsse und die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen bedrohen inzwischen massiv diese Orte.
Über 100 Regierungsvertreter aus aller Welt treffen sich heute in Norwegen, um in einer UN-Konferenz die dringenden Maßnahmen gegen den rapiden Rückgang wandernder Wildtierarten zu diskutieren. Die Konvention zur Erhaltung der wandernden Wildtiere (CMS) im UN-Umweltprogramm UNEP (United Nations Environmental Programme) legt ihren Bericht "Living Planet: Connected Planet" - Preventing the End of the World´s Wildlife Migrations through Ecological Networks vor. Der Bericht beleuchtet unter anderem neben dem dramatischen Rückgang vieler Tierarten auch, wie internationale Kollaborationen in einzigartigen Erfolgsgeschichten zum Schutz wandernder Arten führten - Beispiele, denen man folgen solle, indem in internationaler Zusammenarbeit die ökologischen Netzwerke, die verbundenen Wanderrouten und Rastplätze, geschützt werden.
Am Nachmittag spricht Prof. Martin Wikelski vom Max-Planck-Institut für Ornithologie, Abteilung Tierwanderung und Immunökologie, Radolfzell, zu dem Thema "MoveBank: Why we need a global data and analysis platform for the life on the move". Mit der internationalen Datenbank zu Tierbewegungen und einem neuartigen Mini-GPS-System, das vom Institut ab 2014 auf der Internationalen Raumstation (ISS) installiert wird, können einzelne Tiere während ihrer gesamten Lebenszeit beobachten. So werden wir erkennen können, welche Rastplätze bevorzugt werden und warum, wie Tiere ökologische Netzwerke aufbauen und nutzen und wo, zu welchem Zeitpunkt und warum wandernde Tiere Probleme haben, an denen sie letztendlich sterben.
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