Forschungsinteressen
Quantifizierung der Variation in der physiologischen Plastizität
Ich interessiere mich allgemein für die Mechanismen und Folgen der Reaktion von Tieren auf veränderte Umweltbedingungen, wobei ich mich besonders auf wichtige physiologische Merkmale konzentriere. Meine Forschung konzentriert sich auf die phänotypische Plastizität physiologischer Merkmale, d. h. auf die Fähigkeit einzelner Genotypen oder Individuen, die Ausprägung von Merkmalen als Reaktion auf Veränderungen in ihrer internen oder externen Umgebung zu verändern.
Ich untersuche in erster Linie physiologische Merkmale, die sehr labil und empfindlich auf Umweltveränderungen reagieren und dazu dienen, die Homöostase bei Störungen aufrechtzuerhalten, indem sie die Energieflüsse innerhalb des Organismus steuern. Zu diesen Merkmalen gehören die Plasmakonzentrationen wichtiger Stoffwechselhormone (wie Glukokortikoide und Schilddrüsenhormone), die Stoffwechselraten sowohl auf organismischer als auch auf zellulärer Ebene sowie Indizes für die Tragfähigkeit des Blutes. Ich untersuche, wie sich diese Merkmale äußern, wenn Tierpopulationen ökologisch relevanten Herausforderungen ausgesetzt sind, wie etwa plötzlichen Kälteeinbrüchen oder erhöhten Arbeitsbelastungen.
Um die Variation in der Plastizität dieser Merkmale über mehrere hierarchische Ebenen hinweg zu erforschen — von Populationen bis hin zu Individuen und innerhalb von Individuen — verwende ich einen mehrstufigen und multivariaten Ansatz unter Verwendung von Reaktionsnormen und statistischen Zufallsregressionsmodellen.
Untersuchung der multivariaten und multidimensionalen physiologischen Plastizität und ihrer Auswirkungen
Darüber hinaus interessiere ich mich für die Mechanismen, die die Variation in der physiologischen Plastizität vorantreiben, einschließlich der Unterschiede zwischen und innerhalb von Individuen bei der multivariaten Plastizität (d. h. unterscheiden sich Individuen darin, wie ihre plastischen Reaktionen in einem Merkmal mit den Reaktionen in einem anderen Merkmal korrelieren? Und ändern sich diese korrelierten Reaktionen innerhalb von Individuen, wenn sie wiederholt verschiedenen Umweltanforderungen ausgesetzt sind?)
Da ich meine Forschung in den Kontext des aktuellen globalen Wandels stelle, untersuche ich auch, ob physiologische Merkmale eine mehrdimensionale Plastizität aufweisen können, bei der sie ihre Ausprägung als Reaktion auf mehrere gleichzeitig wirkende Umweltfaktoren plastisch anpassen, was der Realität der heutigen ökologischen Herausforderungen besser entspricht.
Schließlich ergänze ich diese Analysen, indem ich die evolutionäre Relevanz der Variation in der physiologischen Plastizität bewerte, sie mit der Fitness in Verbindung bringe und ihren Anpassungswert in einer Zeit beispielloser Umweltveränderungen bestimme.
Vita
2024 - jetzt: Postdoktorandin am Max-Planck-Institut für Biologische Intelligenz, Forschungsgruppe Evolutionäre Physiologie
2017- 2024*: IMPRS Doktorandin am Max-Planck-Institut für Ornithologie Seewiesen, jetzt Max-Planck-Institut für biologische Intelligenz
* in Elternzeit von 05/2022 bis 08/2023
2016: Erasmus + Praktikum an der Universitäat Beja (vor allem am Iberian Linx Breeding Centre of Silves und dem RIAS, Centre for rescue and study of wildlife), Portugal
2013-2016: Mastersstudium in “Wildlife and environmental management”, Universiät Florenz, Italien
2009-2013: Bachelorstudium in “Science and technologies of animal productions”, Veterinärabteilung, Universität Pisa, Italien