Ökophysiologie des Vogelzugs


Tierwanderungen sind eines der faszinierendsten Phänomene der Natur. Viele Vogelarten ziehen jedes Jahr im Frühjahr und Herbst und überqueren dabei Wüsten und Meere – Orte an denen sie kein Futter finden und wo sie nicht landen können. Der Vogelzug geht mit vielen physiologischen und morphologischen Anpassungen einher (man denke nur an die Speicherung der notwendigen Energie, um längere Strecken zu fliegen). Diese Anpassungen sind besonders umfangreich bei vielen Singvögeln, die vornehmlich nachts ziehen. Normalerweise sind diese Tiere ausschließlich tagaktiv, aber während des Zugs stellen sie ihre Aktivität vollständig um. Die physiologischen Mechanismen, die notwendig sind um dies zu vollbringen, sind jedoch weitgehend unbekannt.
Welche Hormone oder anderen physiologischen Faktoren teilen dem Organismus mit, dass es Zeit ist zu ziehen, den Zug zu unterbrechen um neue Nahrungsreserven zu suchen, und anschließend wieder aufzubrechen, um den Zug fortzusetzen?
Das Ponza-Projekt wurde gegründet von Leonida Fusani (Univ. und Vet. Med. Univ. Wien), Massimiliano Cardinale (Univ. Agr. Sci., Uppsala), Claudio Carere (Univ. Paris 13 N) und Wolfgang Goymann (MPI-BI)
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Ausgewählte Publikationen des Ponza Projekts
5 (15), S. 3198 - 3209 (2015)DOI
Migrating songbirds on stopover prepare for, and recover from, oxidative challenges posed by long-distance flight. Ecology and Evolution59 (1), S. 187 - 192 (2011)DOI
Food availability but not melatonin affects nocturnal restlessness in a wild migrating passerine. Hormones and Behavior6 (4), S. 478 - 481 (2010)DOI
Body fat influences departure from stopover sites in migratory birds: Evidence from whole-island telemetry. Biology Letters5 (3), S. 302 - 305 (2009)DOI
Stopover decision during migration: Physiological conditions predict nocturnal restlessness in wild passerines. Biology Letters