Wolfgang Forstmeier

Wissenschaftler*in

Forschungsinteressen

  • Evolutionäre Genetik
  • Verhaltensökologie
  • Paarungsstrategien
  • Sexuelles Verhalten
  • Unfruchtbarkeit
  • Sterblichkeit von Embryonen

Ich untersuche die quantitative und molekulare Genetik des Sexualverhaltens der Zebrafinken, um grundlegende Fragen der Evolutionsbiologie zu klären. Eines meiner Hauptinteressen liegt im Verständnis von Genen, die zur sexuell antagonistischen Evolution beitragen. Wir fragen zum Beispiel, welche Auswirkungen Gene, die die männliche Promiskuität (und damit die männliche Fitness) erhöhen, auf die weibliche Promiskuität, die weibliche Fruchtbarkeit, aber auch auf die männlichen und weiblichen elterlichen Eigenschaften haben. Diese und viele andere Fragen werden anhand von Langzeitdaten über eine sehr große Population von Zebrafinken in Gefangenschaft untersucht. Umfassende Beobachtungsdaten zur außerpaarlichen Balz in einer Gemeinschaftsvoliere werden durch die Züchtung von Selektionslinien und eine groß angelegte SNP-Genotypisierung ergänzt, die es uns ermöglicht, QTL-Kartierungen durchzuführen und anschließend Kandidatengene zu untersuchen, die an den Verhaltensweisen beteiligt sind, die im Mittelpunkt der sexuellen Selektion stehen.

Laufende Hauptprojekte

  • Weibliche Promiskuität als genetische Folge der männlichen Promiskuität
  • Gene, die den Korrelationen zwischen Digit ratio und Sexualverhalten zugrunde liegen
  • Quantitative Genetik von männlicher Attraktivität, Ornamente und Fitness
  • Inzuchtdepression und Korrelationen zwischen Heterozygotie und Fitness
  • QTL-Kartierung von Sexualverhalten und Ornamenten
  • Genotyp-Phänotyp-Assoziationen
  • Ursachen für genetische Inkompatibilität
  • Vorteile von Promiskuität und Partnerwahl
  • Assortative Paarung für Qualität
  • Ursachen für Unfruchtbarkeit und Embryonensterblichkeit

Vita

Akademische Ausbildung / Positionen
Seit 2008: Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Ornithologie, Max-Planck-Institut für biologische Intelligenz (ehemals Max-Planck-Institut für Ornithologie) Seewiesen
2004-2008: Emmy Noether-Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Ornithologie, Seewiesen
2002-2004: Postdoc an der Universität Sheffield, UK (Emmy Noether- und Marie Curie-Stipendien)
1998-2001: Promotion an der Universität Würzburg und Vogelwarte Radolfzell (Betreuer: Dr. Bernd Leisler und Prof. K. E. Linsenmair)
1992-1998: Diplom in Biologie an der Universität Würzburg

Berufliche Leistungen und Auszeichnungen
2012-2015: Editor von Behavioral Ecology
2006-2011: Mitglied der Jungen Akademie
2003: Horst-Wiehe-Promotionspreis (DZG)

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