Zebrafinken verpaaren sich für ein Leben lang.

Persönlichkeitsunterschiede

Dr. Wolfgang Forstmeier

Unsere Arbeitsgruppe interessiert sich für die quantitative und molekulare Genetik von Paarungsverhalten. Mit dem Zebrafinken als Modellorganismus versuchen wir fundamentale Fragen der Evolutionsbiologie zu beantworten. Ein Hauptinteresse gilt dem sogenannten sexuellen Antagonismus, also genetischen Varianten, die in einem Geschlecht vorteilhaft, im Anderen aber nachteilig sind. Zum Beispiel: Genvarianten für erhöhte männliche Promiskuität werden durch die sexuelle Selektion gefördert, da promiske Männchen mehr Nachkommen zeugen können, doch wie wirken sich solche Genvarianten auf das Verhalten oder die Fitness von Weibchen aus, wenn sie an diese vererbt werden? Solche und ähnliche Fragen untersuchen wir im Rahmen einer Langzeitstudie an mehreren Populationen von Zebrafinken in Gefangenschaft. Umfangreiche Beobachtungsdaten zum Paarungsverhalten in einer sozial komplexen Umwelt, der Brutvoliere, werden ergänzt durch die Zucht bestimmter Selektionslinien, sowie durch umfangreiche SNP-Genotypisierung. Diese sollen es uns ermöglichen, Kandidatengene für Verhaltensunterschiede zu finden, die für die sexuelle Selektion von grosser Bedeutung sind.

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